Autor: Peter Fellner
Das Mittelmanagement wird auch oft als Sandwich-Management bezeichnet. Denn wie bei einem Sandwich, bei der die Füllung zwischen einer oberen und unteren Brotschicht eingezwängt ist, gibt es auch bei Mittelmanagern ausreichend Druck von oben – vom Top-Management – und von unten – also ihren Mitarbeitern.
Von der Unternehmens- oder Standortleitung kommen – meist in Zahlen und Daten ausgedrückt – Leistungsanforderungen, die täglich, monatlich, quartalsweise oder auch jährlich überprüft werden. Oft gibt es auch widersprüchliche Ziele, und manchmal wechseln Strategien und damit Ziele schneller als diese in allen Ebenen der Organisation verstanden oder umgesetzt werden. Und je nach Unternehmenskultur weht ein extrem rauer Wind – wer seine Zahlen nicht liefert, steht oft sehr schnell zur Disposition.
Die Aufgabe der Sandwich-Manager ist es dann, solche Ziele, bei deren Definition sie möglicherweise gar nicht eingebunden waren und deren Sinn manchmal auch ihnen unklar bleibt, ihrem Team so zu übersetzen, dass für eine gesicherte Umsetzung gesorgt ist.
Ihr Team dagegen erwartet von den Sandwich-Managern hohe Soft Skills – ein nettes Betriebsklima und das Eingehen auf individuelle Wünsche.
Wer schon einmal in einer solchen Position gearbeitet hat, kennt die Dilemmata und Krisen, die sich aus diesen divergierenden Anforderungen ergeben. Wie kann man dies über längere Zeit aushalten?
Resilienz in der Materialforschung bezeichnet die Eigenschaft, bei elastischer Verformung durch Druck von außen wieder in die Ursprungsform zurückzukehren. Und in der Psychologie die Fähigkeit, Krisen gut zu bewältigen, indem man auf eigene Fähigkeiten zurückgreift. Und diese anhand neuer Erfahrungen ständig auszubauen. Und nach Niederlagen wieder aufstehen zu können – wie ein Stehaufmännchen.
Um die persönliche Resilienz zu stärken, hilft der Austausch mit einem Coach.
In einem Coaching-Prozess werden zB. Zielvorstellungen klarer gezeichnet, sodass sich eigene, intrinsische Ziele sich besser von äußeren unterscheiden lassen. Oft ist Ziel eines Coaching-Prozesses ein gelassenerer Zugang zu mannigfaltigen Problemen, indem klarer herausgearbeitet wird, in welchen Bereichen eigener hoher Einfluss besteht und wo nicht, und dann besser versteht, seine Energien dorthin zu richten, wo die eigenen Hebeln am längsten sind.
Ein gut geführter Coaching-Prozess beleuchtet alte Erfahrungen und erfolgreiche Lösungsansätze, sodass für die Bewältigung aktueller Schwierigkeiten neue Energieimpulse entstehen. So entwickelt sich eine Denkweise, die das Finden von Lösungen in den Vordergrund stellt anstatt das ständige Wiederkauen von Problemsituationen.
Coaching ist ein zielorientierter Prozess, der schnell zu Ergebnissen führt. Coach und Coachee arbeiten in einer absolut vertraulichen und gleichrangigen Atmosphäre, in der der Coach nie als Lösungsgeber fungiert, sondern den Coachees beim Herausarbeiten eigener Lösungsmöglichkeiten unterstützt.
Coaching ist eine Frage der Courage der Coachees, denn zur Selbstreflexion gehört immer auch eine Portion Mut.
Sandwich-Manager benötigen aber ohnedies jede Menge Mut!